Die Geschichte von Robin Hund


September 2024

Von Herrn Scheffen

Seitdem ich wieder zurück bin an der Schule, wollen viele wissen, wie es in Frankreich war. Ich bin sogar gebeten worden darüber etwas für die neue Schülerzeitung zu schreiben. Na los !

Klar war dieses Jahr eine tolle Zeit. Meine Frau und ich, wir haben dort in dem alten Bauernhof gewohnt, den sie von ihrem Vater vererbt bekommen hat, mitten in der Natur, rundherum Felder, Hügel, ein Fluß, morgens kommen schonmal die Rehe vorbei oder ein Hase sitzt in aller Seelenruhe vor dem Tor… Wir haben auch ne Menge Haustiere : Siebenschläfer, Mäuse, ab und zu verirrt sich schon mal ein Vogel durch ein offenes Fenster oder eine der Fledermäuse, die hinter den Fensterläden schlafen … Im Kamin nistet ein Schleiereulenpärchen.

Abends, wenn es dunkel wird, fliegen sie aus dem Schornstein in die weite Landschaft, um sich Mäuse zu schnappen. Na, da haben wir uns gedacht, warum nicht auch ein Hund ? Platz hätte er ja genug. Und dann erfuhren wir, daß im Nachbardorf einer Familie ein kleiner Hund zugelaufen war. Sie hatten ihn im Garten gefunden. Er hatte ihnen eine Decke von der Wäscheleine geklaut und sich darin eingerollt. Sie konnten ihn aber nicht behalten, weil sie schon einen hatten, und zwar einen riesigen, schwarzen Neufundländer. Nachdem sich zwei Wochen lang kein Besitzer bei dem örtlichen Tierheim gemeldet hatte und damit klar war, daß er ausgesetzt worden war, haben wir ihn abgeholt.

Er bekam einen Chip unter die Haut, wurde geimpft und dann kriegte er auch noch einen Namen : Robin, weil – na ja, wir fanden, er sah eben wie Robin aus. Nachher stellte sich raus, daß das ganz gut passte, denn er ähnelte sehr einem Fuchs. Nur, daß er keine schwarzen, sondern weiße Pfoten hatte. Wir sind dann einmal beim Spazieren einem richtigen Fuchs begegnet. Der sah wirklich zum Verwechseln aus, war aber noch größer, weil Robin zu der Zeit noch nicht ausgewachsen war. Er ist ein Bordercollie und hat jetzt – nach fast 1 Jahr – seine richtige Größe erreicht. Glücklicherweise ist er nicht allzu groß geworden. So hat er im Auto überall Platz und wir können ihn gut mitnehmen.

Am Anfang war es allerdings nicht einfach mit ihm. Er hatte viel Angst vor allem, was Krach macht, sich bewegt und größer ist als er. Und wenn er Angst vor etwas hat, denkt er, er müßte laut bellen, läuft darauf zu und bei Autos, Traktoren oder Fahrrädern hat er auch schonmal probiert in die Reifen zu beißen. Aber mit der Zeit ist er viel entspannter geworden. Na gut, bellen tut er immer noch gerne, wenn jemand vorbeikommt, z.B. die Postbotin. Aber er freundet sich inzwischen mit allen Besuchern schnell an.