Vorurteile sind da. Doch Sensibilität kann man lernen!

Interview mit der Anti-Diskriminierungsbeauftragten Frau Sievers

Wir haben alle Bilder und Theorien im Kopf, wenn wir Menschen zum ersten Mal begegnen. Denn so orientieren wir uns in der Welt. Aber man soll den Menschen eine zweite und dritte und auch eine vierte Chance geben.
— Frau Sievers

Hallo Frau Sievers, danke, dass Sie heute hier sind. Was sind Ihre Hauptaufgaben als Anti-Diskriminierungsbeauftragte?

Frau Sievers: Zu meinen Aufgaben gehört es, aufkommende Probleme zu identifizieren. Wir führen Umfragen unter Lehrern, Schülern und Eltern durch, um herauszufinden, was die größten aktuellen Probleme sind. Daraus leiten wir dann Maßnahmen ab. Außerdem wollen wir eine Anlaufstelle einrichten, an die sich jeder wenden kann, der Diskriminierung erlebt oder beobachtet.

Was haben die jüngsten Umfragen ergeben?

Frau Sievers: Die Ergebnisse der Lehrerumfrage sind noch nicht vollständig ausgewertet, aber es ist deutlich geworden, dass auch unter den Lehrkräften ein Bedarf an weiterer Kommunikation und Diskussion über dieses Thema besteht.

Warum ist eine solche Stelle an der Schule notwendig?

Frau Sievers: In einer Umgebung, in der viele Menschen zusammenkommen, sind Vorurteile leider oft präsent, ohne dass sich die Betroffenen dessen bewusst sind. Es ist wichtig, dass wir alle, Lehrkräfte wie Schüler, uns gegenseitig unvoreingenommen begegnen. Das erfordert kontinuierliche Arbeit und Sensibilität.

Was passiert, wenn jemand eine Diskriminierung meldet?

Frau Sievers: Zuerst versuchen wir, den Fall genau zu verstehen. Wir handeln niemals gegen den Willen der betroffenen Person und suchen das Gespräch, um die Situation zu klären. Je nach Fall bieten wir dann Unterstützung an und arbeiten mit allen Beteiligten weiter.

Wie viele Anti-Diskriminierungsbeauftragte gibt es an unserer Schule?

Frau Sievers: An unserer Schule sind derzeit vier Personen offiziell als Anti-Diskriminierungsbeauftragte eingesetzt: Außer mir sind es Frau Kaya-Akdemir, Frau March-Berg und Frau Shekel.

Was wünschen Sie sich für die Schulumgebung?

Frau Sievers: Ich wünsche mir, dass wir saubere und funktionierende Toiletten sowie mehr Platz insgesamt haben. Kleinere Klassen wären auch ideal, damit wir uns besser individuell um die Schülerinnen und Schüler kümmern können.

Können Sie uns erzählen, welche Sportarten Sie in Ihrer Jugend betrieben haben?

Frau Sievers: Natürlich, ich habe mich in meiner Jugend hauptsächlich mit Tanzen beschäftigt. Besonders Jazzdance hat es mir angetan, und nach einem Aufenthalt in Costa Rica habe ich auch lateinamerikanische Tänze für mich entdeckt.

Pizza oder Döner?

Frau Sievers: Beides gerne! (lacht..)

Welche weiteren Projekte planen Sie?

Frau Sievers: Wir arbeiten eng mit der Diskriminierungs-AG zusammen, zu der Schülerinnen, Schüler und Eltern gehören. Wir planen, weitere Projekte und Workshops anzustoßen, abhängig davon, worauf die Beteiligten Lust haben und was als notwendig erachtet wird.

Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch und Ihre wichtige Arbeit an unserer Schule.

Das Interview für die HalloRefik! führten Maia und Lilli aus der 7. Klasse

Es ist nie zu früh, über die Zukunft nachzudenken!

Wusstet ihr schon, dass wir unseren eigenen Berufsberater haben? Nicht jede Schule hat so einen Luxus. Und doch nutzen das Beratungsangebot noch viel zu wenige… Vielleicht ändert sich das ja, wenn ihr den netten Herrn Rosenauer kennengelernt habt? Deshalb hat HalloRefik! ihn interviewt.

Guten Morgen. Was ist Ihr Ziel an dieser Schule?

Herr Rosenauer: Mein Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler bei der Berufs- und Studienwahl zu unterstützen. Ich möchte ihnen helfen, ihre Möglichkeiten zu erkennen, sei es eine Ausbildung, ein Studium oder ein soziales Jahr. Nachdem ich gesehen habe, wie spannend die Arbeit eines Berufsberaters an Schulen sein kann, habe ich mich entschlossen, diesem Beruf nachzugehen. Es ist für mich befriedigend zu sehen, wie meine Unterstützung dazu beiträgt, dass Schüler ihre Ziele erreichen.

Können Sie uns etwas über Ihre Erfahrungen mit Schülern erzählen?

Herr Rosenauer: Natürlich. Es gibt Momente, die besonders erfüllend sind, wie wenn ich erfahre, dass ein Schüler dank meiner Hilfe einen Studien- oder Ausbildungsplatz bekommen hat. Diese Rückmeldungen sind für mich wichtiger als finanzielle Belohnungen oder Lob vom Arbeitgeber. Natürlich gibt es auch Herausforderungen, wie Schüler, die Termine vergessen oder nicht informiert sind. Aber insgesamt finde ich die Arbeit hier sehr erfüllend.

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?

Herr Rosenauer: Ich habe während eines Praktikums bei der Bundesagentur für Arbeit die Arbeit eines Berufsberaters kennengelernt und war davon fasziniert. Das hat mich dazu motiviert, mich für diesen Beruf zu entscheiden. Seitdem habe ich auch andere Angebote abgelehnt, weil ich meinen aktuellen Job liebe und mir nichts anderes vorstellen kann.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit gerne?

Herr Rosenauer: Ich bin ein großer Fußballfan und verfolge gerne die Spiele, besonders die meines Lieblingsvereins FC Bayern. Ihr könnt auch immer sehen, ob ich gerade da bin. Weil dann immer mein schwarzes Auto mit FC-Bayern-Aufklebern auf dem Schulhof steht (lacht)… Ich finde aber auch, dass Sport ein gutes Thema ist, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und das Eis zu brechen. Mein Sohn ist jetzt etwa in eurem Alter (14) und ist zwar für eine andere Mannschaft, schaut aber gerne mit mir zusammen Fußball im Fernsehen. Meine Tochter Lina ist 10 und mag kein Fußball, muss aber manchmal mit gucken… Und dann haben wir doch zusammen Spaß. So ist es manchmal in der Familie (lacht).

Was essen Sie gerne?

Herr Rosenauer: Ich esse gerne Döner. Früher, als ich jung war und hier in der Nähe von Hermannstraße gewohnt habe, habe ich mich oft von Döner ernährt, weil er günstig und nahrhaft ist.

Wo wohnen Sie und wie kommen Sie zur Schule?

Herr Rosenauer: Ich lebe in Petershagen und komme entweder mit dem Auto oder im Sommer mit dem Motorrad zur Schule. Ich brauche über eine Stunde bis hierher, wenn alles gut läuft. Manchmal auch viel länger.

Was denken Sie über die Schule und die Schüler hier?

Herr Rosenauer: Ich bin seit 2020 hier an der Schule tätig. Ich arbeite sehr gut mit meiner Kollegin Frau Zavrski zusammen. Sie ist eine sehr engagierte Lehrerin, die für das Thema Berufsberatung brennt. Ich begleite die Schüler*Innen von der 7. Klasse bis zum Abitur. Ich finde die Schüler und Schülerinnen hier sehr interessiert und aufgeschlossen. Sie haben viele Fragen und suchen nach Informationen, um ihre berufliche Zukunft zu planen. Ich würde mir aber wünschen, dass noch mehr Schüler und Schülerinnen das Angebot der Berufsberatung hier an der Schule nutzen. Kommt einfach vorbei! Es ist nie zu früh, über die Zukunft nachzudenken. Ich fühle mich hier auf jeden Fall gut aufgehoben und habe eine positive Einstellung zu dieser Schule, die ich bewusst gewählt habe. Ich finde es sinnvoll, hier zu sein und jungen Menschen zu helfen, ihren Weg im Leben zu finden. Dafür stehe ich gerne auf!

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview für die HalloRefik! führten Ezgi, Irmak und Emir aus der 9.2

Menschen an der Refik

Heute: Stellvertretende Schulleiterin Frau Dr. Bayraktar

Was ist das Schönste an Ihrem Beruf?

Ich fühle mich den Menschen an der Schule sehr nah, sie sind wie meine Familie. Schön ist auch weiterzugeben, was man selber gut kann. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Und auch, wenn die Schüler*Innen ihren Abschluss machen und mir dann sagen: ”Ich hab`s  geschafft!”,  oder später: “Ich bin jetzt an der Uni!”,  das erfüllt mich mit riesiger Freude.

Was ist das Nervigste an Ihrem Beruf?

Schlechte Noten geben. Ich hasse das. Ich kann als Person nicht die traurigen Gesichter der Schüler sehen. Deswegen unterrichte ich nicht gerne Mathe, obwohl ich ein Diplom in Mathematik habe.

Wie lange sind Sie schon an der Refik?

Seit 2017.

Was waren Ihre Lieblingsfächer in der Schule?

Türkisch und Geschichte.

Wie sieht ein typischer Tag in Ihrem Beruf aus?

Im Moment komme ich immer um 6.30 Uhr hierher und mache die Türen auf. Manchmal habe ich das Gefühl, nicht die Lehrerin, sondern die Hausmeisterin zu sein. (lacht) Ich mache also alle Türen auf, lasse die Bauarbeiter rein, bespreche mit ihnen Aktuelles, was die Baustelle oben betrifft. Um kurz vor sieben sitze ich dann endlich an meinem Computer und arbeite bis etwa 8 Uhr am täglichen Stundenplan. Zwischendurch kommen immer wieder Lehrkräfte rein oder Schüler, die einen Konflikt haben. Ich versuche die Konflikte so gut es geht zu lösen. 


Wegen des Lehrkräftemangels seit November habe ich kaum eine freie Minute, da ich viele Pausenaufsichten übernehme. Zwischendurch unterrichte ich natürlich auch. Das Schulgelände verlasse ich zwischen 18 und 19 Uhr. So sieht mein Arbeitsalltag momentan aus. Aber ich hoffe, dass sich die Situation nächstes Jahr verbessert.

Was möchten Sie gerne an unserer Schule verändern?

Oh, ich möchte sehr viel verändern! Erstens: Ich möchte, dass wir es richtig schön haben. Mehr Sitzgelegenheiten für die Schüler*Innen schaffen und  genug Bücher sowie Materialien für alle. Auch der Schulhof soll schöner werden, zum Beispiel mit Spielen und Blumenbeeten. Damit es Lust auf die Schule macht.  Es ist ja wie mit dem Essen- das Auge isst mit (lacht). Ich möchte außerdem eine bunte Schule haben. Beispielsweise könnte jede Stufe eine eigene Etage bekommen und dann könnte jeder Flur seine eigene Farbe haben, sodass man automatisch weiß, wo man sich befindet. 

Außerdem möchte ich gerne, dass wir alle respektvoll miteinander umgehen. Das ist unsere größte Baustelle. Nicht nur die SchülerInnen, auch die Lehrkräfte sind damit gemeint. Die Lehrkräfte haben ja eine Vorbildfunktion für die Schüler*Innen. So wenig wie möglich Ausfall- das steht auch ganz oben auf  der Liste. Und nicht zuletzt hoffe ich, dass alle unsere Kinder nach der 10. Klasse entweder einen guten Ausbildungsplatz bekommen oder erfolgreich in die Oberstufe starten und dann Abitur machen!

Das sind wirklich meine Ziele. Deswegen mache ich das.

Das Interview führten Sara Z. und Zeliha D. aus der 8.2